Hilando sueÑos

Mein Projekt befindet sich in der Großstadt Cochabamba im Andenhochland. Die gesprochene Sprache ist Spanisch.

Hilando Sueños ist eine Hausaufgabenbetreuung bzw. Kita.

Unser Alltag:

Wir stehen jeden Tag gegen 07:00 Uhr auf und machen uns fertig. Um 08.15 Uhr verlassen wir das Haus und laufen 10 min zum Prado, das ist eine große Hauptstraße im Zentrum der Stadt. Von dort aus nehmen wir den Truffi 113 Richtung Santa Vera Cruz. Wir fahren ca. 40 min. raus aus der Stadt. Der Wechsel der Lebensverhältnisse ist auf unserer Fahrt stark zu sehen. Gegen 09.00 Uhr kommen wir an der Petrolera 7,5 km an. Dort erwarten uns meistens die Kinder auf einen "Spielplatz", welcher nur noch aus Sand und ein paar alten und kaputten Geräten besteht. Wir schließen das Tor auf und lassen die Ersten rein.

Die Fundación besteht aus drei "Salas", zwei Toiletten (Kinder und Mitarbeiter), einer Küche und einem Hof.

Im Hauptraum (Sala 1) stehen 3 Computer, 1 Drucker und 2 Laptops zur Verfügung. In der Küche gibt es einen Kühlschrank und einen Herd. Im Hof steht eine Spüle.

Das Mitarbeiterteam besteht aus sechs Festangestellten (Lidia, Lesly und Silvia -vormittags, Eduardo-nachmittags, sowie Delina und Anghy als Koordinatorinnen) und aus zwei Freiwilligen, die essenziell für das Projekt sind.

Die Anzahl der Kinder variiert täglich. Es kommen meistens 35 bis 40 Kinder vormittags und 10 bis 15 Jugendliche am Nachmittag.

Unsere Schicht beginnt um 09.00 Uhr. Die erste Aufgabe ist es die Kinder in die richtigen Räume zu bekommen und das ist einfacher gesagt als getan. In Raum 1 arbeiten Lidia und Nina. Dort kommen die 5. und 6. Klässler hin.

In Raum 2 arbeiten Silvia und ich mit den 3. und 4. Klässlern. Lesly ist in Raum 3 mit den 2. Klässlern und "allem was jünger ist". Unsere Aufgabe ist dann mit den Kindern Hausaufgaben zu machen, zu üben und die Kleinen zu beschäftigen. In der Zeit bis 11.00 Uhr müssen die Kinder in ihren Räumen bleiben und ihre Aufgaben erledigen. Ab 10.30 Uhr gibt es einen kleinen Snack (Milchreis, Brot, Joghurt, etc.). In der Vorbereitung wechseln wir uns jeden Tag ab. Wenn die Kinder gegessen haben kontrollieren wir, dass jeder seine Tasse und Zähne putzt. Die Kinder, die ihre Hausaufgaben bis dahin erledigt haben, dürfen dann spielen. Wenn unsere Unterstützung nicht mehr gebraucht wird, spielen wir meist mit oder malen mit den Kindern. Um diese Uhrzeit dürfen die Kids auch Videos gucken. Die Kinder haben außerdem die Möglichkeit zu duschen und wir achten darauf, dass ihre Haut nicht rissig ist, ansonsten cremen wir sie ein. Gegen 12.00 Uhr gehen diejenigen, die nicht bei uns zu Mittag essen. Der Rest bekommt um 12.30 Uhr Mittagessen. Die Mädchen werden meist noch frisiert (Ich werde jeden Tag besser). Gegen 13.00 Uhr sind alle Kinder weg. Dann wird gespült, aufgeräumt und gefegt. Montags und donnerstags backen Nina und ich Brot, da am Freitag und am Dienstag Brot mit Butter oder Schinken und eine Vitaminbrühe als Snack ausgegeben wird.

Dann ist für uns Mittagspause bis 14.00 Uhr. Um 14.00 Uhr öffnet die Fundación für die Jugendlichen (7.Klasse bis Ende). In der Zeit kommt Eduardo. Nachmittags ist es immer etwas ruhiger. Die Jugendlichen arbeiten eher mit den PCs. Wir helfen bei Englisch und Eduardo bei Chemie/Physik. Zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr dürfen wir dann nach Hause gehen. Eduardo schließt die Fundación um 18.00 Uhr.

Unser Rückweg gestaltet sich etwas langwieriger. Wir steigen in den Truffi 113 oder 123 und fahren bis zur Cancha. Von dort aus können wir dann die 110 bis zum Prado nehmen. Manchmal gibt es nur Truffis die uns bis zum anderen Ende der Cancha nehmen, von dort aus nehmen wir dann einen Weiteren zum Prado. Die "Rückreise" dauert ca. eine Stunde.

Die Kinder nennen die Fundación Hilando Sueños nicht Fundación, sondern "Apollo", was Stütze/Unterstützung heißt.


Der erste Freitag des Monats

Jeden ersten Freitag des Monats schließt die Fundación schon um 11.00 Uhr und öffnet erst zwischen 15.00 und 16.00 Uhr wieder. In der Zeit kochen wir für uns Mitarbeiter (meistens Hühnchen mit Reis und Gemüse) und machen eine Grundreinigung. Alles wird neu geordnet und gezählt. Zudem wird abgestaubt, gefegt und gewischt. Die Küche und die Bäder werden sauber gemacht. Dies ist recht aufwendig und wird sonst unter der Woche nicht geschafft.


Día de Cochabamba


Das Mittagessen

Dank vieler Spenden ist es uns gelungen dem Almuerzo ein Startkapital zu geben. Hiermit ist sichergestellt, dass alle unsere Kinder nahrhaft und gesund ernährt werden. Anschließend kümmern wir uns darum, dass sie sauber und gepflegt in die Schule gehen. Seit Januar kocht die Mutter einer Familie jeden Tag für die Fundación. Die Eltern zahlen pro Kind etwa 40 Bs, damit wird die Köchin bezahlt. Wir stellen das Essen. Eine dauerhafte Lösung für die Finanzierung wird momentan noch von uns gesucht, solange gehen alle Spenden aus Deutschland in das Mittagessen der Kinder. Die Kinder genießen es sehr zusammen mit ihren Freunden zu essen. Außerdem ist es eine Erleichterung sowohl für die Eltern, als auch für uns zu wissen, dass sie nun täglich ausgewogen essen!

Bei Fragen oder Spenden zu dem Projekt gerne bei mir melden!


Pascua

Da Ostermontag in Bolivien kein Feiertag ist, fing der Tag sehr normal an: Hausaufgaben, Desayuno (Snack) und noch mehr Hausaufgaben. Um 11 Uhr ist Delina dann mit allen Kindern in den Park gegangen. Lidia, Lesly und ich haben währenddessen  in der ganzen Fundación Schokoladeneier und Schokomünzen versteckt. Als das Kommando kam, kamen alle Kinder reingestürmt und suchten. Als alles gefunden war, teilten die Kinder die Süßigkeiten mit denen, die fast nichts abbekommen hatten. Anschließend gab es Chickenwings mit Gemüse (Lieblingsessen).


Dia del Ninjo

 

Der Tag des Kindes fing für uns sehr stressig an! Gaspard, Nina und ich fuhren auf die Cancha und kauften zwei riesige Torten. Anschließend gingen wir mit den Kisten mitten auf der Fahrbahn durch die Reihen der Autos, bis wir unseren Truffi gefunden hatten. Unser Truffi-Fahrer hätte sich auf jeden Fall für die Formel 1 qualifizieren können... Die Torten kamen aber zum Glück heile an. In der Fundación angekommen, dekorierten wir für die Kinder und stellten die Tische um. Als alle da waren, setzten wir uns in kleinen Gruppen zusammen, arbeiteten gemeinsam die Kinderechte aus und versuchten diese mit ihnen zu verinnerlichen. Später gab es Kakao und Torte für alle. Als Überraschung kam dann ein Clown, der die Kinder animierte. Der Tag war geprägt von leuchtenden Kinderaugen und Lachen! Fasziniert saßen Nina und ich da und staunten, wie ruhig die Kinder bei dem Clown waren und direkt auf ihn hörten... wäre schön, wenn sie immer so wären, aber was soll man tun? Wir genossen einfach, dass wir diesen Kindern mit dem bisschen, was wir bieten können, eine kleine heile Welt geben, in der sie unschuldige Kinder sind und wir die Erwachsenen.


Aniversario de la Fundación

Jedes Jahr im Mai ist es wieder soweit, der Geburtstag der Fundación. Dieses Jahr wurde der sechste gefeiert. Wir feierten an einem Samstag, damit alle Kinder mit genug Zeit kommen konnten! Morgens gab es eine Messe, die von einem Franziskaner Bruder gehalten wurde. Wir hatten Besuch von den Franziskanern und von Vertretern der MZF und der Mission München. Außerdem vom deutschen Provinzial und vielen anderen kooperierenden Projekten aus Bolivien. Es gab ein großes Essen und eine Rede unserer Direktorin Delina Calani. Wir nutzten die Gelegenheit, um unsere Produkte zu verkaufen. Auch gab es eine Tombola für die Kinder und Eltern. Viel Musik, viel Spielen, viel Miteinander leben! Ein stressiger, aber sehr schöner Tag für uns!


Dia de la SAlud mit der Fundación SAn Lucas

Seit dem Frühjahr 2018 arbeitet HS mit dem Gesundheitsprojekt San Lucas zusammen. Die Zusammenarbeit besteht aus zwei Teilen.

1. Teil: Das Mobile Krankenhaus kommt einmal im Monat für zwei Tage und kontrolliert die Zähne und den allgemeinen Gesundheitsstatus. Sie spendeten Zahnpasta und Zahnbürsten für alle Kinder der Fundación, um uns das Zahnputzprojekt zu ermöglichen.

2. Teil: Einmal im Monat treffen sich die Mütter mit der Koordinatorin von San Lucas. In unterschiedlichen Workshops lernen die Mütter viel zur Prävention von Krankheiten, zu Hygiene und Familienplanung. Auch das Gemeinschaftsgefühl und die Kontrolle der Gesundheit der Kinder unter 6 Jahren soll dadurch verbessert werden, da letzteres von einer Mutter übernommen wird, die Teamleader der Gruppe für eine bestimmte Zeit ist.


Justicia y paz

Mit Justicia und Paz arbeitet HS seit Frühjahr 2018 zusammen. Ziel ist es, den Kindern nahe zu bringen, dass Gewalt kein Weg ist und ihnen spielerisch zu zeigen, dass Gerechtigkeit Spaß macht. Hierfür kommen Arbeiter dieser Organisation, machen Workshops und zeigen Filme. Zudem haben unsere Kinder dadurch die Möglichkeit bekommen mit Handpuppen ein Theaterstück in dem Thema vorzuführen. Die Vorführung ist im September im Theater von Cochabamba und beinhaltet einen tollen Preis für die Gewinner!


Missionszentrale der Franziskaner und Mission Muenchen

Den ersten Kontakt mit den Franziskanern (abgesehen von der langjährigen Tradition MZF Freiwillige nach Hilando zu schicken) hatte die Fundación im Winter 2017. Wir überlegten, wie wir ein großes Weihnachtsprogramm erstellen konnten und vor allem, wie wir dieses finanzieren wollten. Wir fragten Rubén, der bei den Franziskanern in Cochabamba arbeitet und zusammen mit ihm stellten wir einen Antrag für ein Miniprojekt an die Provinz, mit dem das ganze Weihnachtsprogramm gefördert wurde. Als wir im Januar vom Restgeld der Spenden für die Weihnachtsgeschenke das Mittagessen starten konnten, wussten wir, dass wir Hilfe brauchen würden. Wir setzten uns mit der MZF in Verbindung. Diese teilte uns mit wir bräuchten Franziskaner Schwestern oder Brüder, welche uns unterstützten und der Förderung zustimmten, sodass die Fundación anerkannt wurde. Delina, Nina und ich machten uns daher im Zeitraum von Januar bis Mai auf die Suche. Wir knüpften viele Kontakte und führten viele Gespräche. Manchmal gaben wir die Hoffnung fast auf, dass es klappen würde, aber wir gaben nicht auf. Schließlich fanden wir im Mai eine Schwester, die uns in diesem Jahr den "Aval" gab und einen Bruder, der das Projekt toll fand und uns seine Unterstützung für die folgenden Jahre versprach. Als wir dies hörten, fielen wir uns in die Arme und vergossen eine Menge Freudentränen, denn wir waren unserem Traum eines Mittagessens für die Kinder einen großen Schritt näher gekommen. Ruben half uns bei der Antragstellung. Und schon ging es an den Provinzial. Dann hieß es wieder zittern. Als es auch hier endlich durch war ging es an die MZF. Die Tage in der Fundación liefen wie gewohnt weiter. Doch eines Morgens, als wir in der Fundación arbeiteten, schrie Delina auf! Der Antrag wurde in Deutschland angenommen!!!

 

Nun ist das Projekt von Franziskanern vor Ort befürwortet und wird unterstützt. Das bedeutet, dass die Missionszentrale der Franziskaner und die Mission München die Fundación unterstützen, indem sie u.a. das Mittagessen unterstützen.


Das Projekt Chuki und Yolanda

Liebe Familie und Freunde!

Wir melden uns mit einem dringenden Anliegen an euch. Dies ist die Familie Gutierrez Toledo: Frau Toledo, Sergio (16), Maribel (13), Yolanda (11), Jose (7) und Jhonatan (4) (Chuky möchte er genannt werden). Auf dem Bild sieht man Chuky, José und Yolanda. Der Vater ist vor 4-5 Jahren leider bei einem Arbeitsunfall  verstorben und die Großeltern in diesem Jahr ebenfalls. Die Familie ist komplett auf sich alleine gestellt. Sie leben unterhalb der extremen Armutsgrenze und halten sich mit allem, was sie können über Wasser. Frau Toledo arbeitet an der Schnellstraße und wäscht LKW. Ihr ältester Sohn hilft ihr in seiner Freizeit. Die Fundación hilft mit Essen und Kleidung. Jedoch gibt es zwei Punkte, wobei uns einfach die Mittel fehlen.

 

1. Fall: Im April half Yolanda ihrer Mutter bei der Arbeit. Dabei fasste sie ein Kabel an, welches ihr einen Stromschlag verpasste. Ihre Hände haben Verbrennungen 3. Grades erlitten. Ihr wurden die Hände verbunden und regelmäßig gereinigt, jedoch benötigt sie dringend eine Operation. Die Wunde bekommt langsam eine Infektion und sie könnte ihre Finger verlieren, was ihre Zukunft fast unmöglich macht. Hierfür benötigen wir 1000 Bs (120€). Danach kommt eine kostspielige Physiotherapie in Sicht.

2. Fall: Der kleine Jhonatan wurde auf dem Campo geboren. Er besitzt keinerlei Papiere und existiert für die bolivianischen Behörden nicht. Somit darf er die Schule nicht besuchen. Der Kleine sollte aber im Januar dringend dort hingehen. Nicht nur diese Papiere sind eine Hürde für die Mutter. In Bolivien sind die ersten zwei Schuljahre die kostspieligsten (komplett neues Material, Uniform, Anmeldegebühren etc.) Die zwei Jahre sind jedoch auch die wichtigsten, da sie hier Motorik, Lesen und Schreiben lernen. Die Kosten belaufen sich auf 1000-2000 Bs (120-240€) für die Schule und 200 Bs (25€) für seine Papiere. Schulisch gesehen wäre eine dauerhafte Stütze für sein Material ideal!!

 

Wir würden diese Familie gerne entlasten (Sie sind in diesem Ausmaß ein Einzelfall in der Fundación). Im Moment kann weder Chuky zur Schule gehen, noch Yolanda operiert werden, die Mutter macht, was sie kann, jedoch kämpft sie auch um die Existenz ihrer Familie im Allgemeinen. Wir möchten euch daher zum Spenden aufrufen! Die Situation ist wirklich traurig! Eure Hilfe wird benötigt und jede Spende hilft den beiden Kindern eine Zukunft zu ermöglichen!

 

Bei Fragen oder Wunsch auf Rückmeldung, Fotos, Information etc. schreibt uns eure Mail und kontaktiert uns sehr gerne. 

 

 

Empfänger: Johanna Margarete Zech
BIC: BYLADEM1001
IBAN: DE16 1203 0000 1033 8547 51
VERWENDUNGSZWECK: Chuky und Yolanda


Unser Projekt in deutschland- Spinning dreams asociation

Mucha gente pequenja, en lugares pequenjos, haciendo Cosas pequenjas…pueden cambiar el mundo.- Viele kleine Menschen, an kleinen Orten, mit kleinen Aufgaben, können die Welt verändern.

 

Die Association zu gründen war anfangs nur eine Idee, doch warum sollte man Ideen nicht verwirklichen? Menschen zu helfen ist ein Privileg. Gegründet wurde der Verein von mir und 7 anderen am Ende meines Freiwilligendienstes 2018 in Cochabamba Bolivien. Die Idee dahinter ist in Deutschland die Menschen für andere Kulturen zu begeistern und Hilfe zur Selbsthilfe zugeben. Wie funktioniert dieser Verein? Jeder fängt klein ein. Also ist die Idee ist das Projekt Hilando Suenjos zu unterstützen. Wie das? Wir veranstalten Feste, Stände und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem organisieren wir den Verkauf der handgefertigten Produkte der Fundación. Jede Spende fließt zu 100% ins Projekt.

 


Winterferien

Die Winterferien waren mit die schönste Zeit in der Arbeit. Wir hatten zwei Wochen, in denen wir all´ unserer Kreativität freien Lauf lassen konnte. Die Fundación öffnete wie gewohnt um 9:00 Uhr. An "normalen" Tagen in den Ferien übten wir intensiv mit den Kindern Lesen und Schreiben und vor allem Mathe. Im Anschluss spielten wir. Es gab aber viele tolle Spezialtage. Ein Tag, an dem wir uns auf die Hygiene der Kinder fokussierten und versuchten, dass sie diese verinnerlichten. Einen kompletten Spieltag gab es auch und einen Party-Tag, an dem getanzt wurde und es Luftballons und Kekse gab. Ein Waffel und ein Keks-Tag forderten die meisten Aufräumaktionen, es war aber so süß anzusehen, welchen Spaß die Kinder beim Backen hatten. Mein Lieblingstag war der Sporttag. An dem Tag konnte ich alte Spiele aus der Schulzeit ausprobieren und selbst wieder ein bisschen Kind sein. Anstrengend für uns war der Tag des Recycelns, an dem wir Papier gemacht haben, um neue Heftumschläge zu basteln. Schlimm sind immer Kino-Tage- Warum müssen Kinder so viel reden während eines Films?;)

 

Der absolut schönste Tag war jedoch der Ausflug ins Schwimmbad. Wir mieteten einen Bus und fuhren mit 40 Kindern zu Thermalbädern. Das Wasser war schön warm und das war gut so, denn im Juli steckt man in Bolivien im tiefsten Winter. Wir planschten lange herum und so gegen 15.00 Uhr zogen wir alle Kinder wieder an. Wir profes hatten Essen vorbereitet und so machten wir ein schönes Picknick am Waldrand, wo die Kinder nochmal die Möglichkeit hatten zu toben. Anschließend fuhren wir 40 min. zurück zur Zona Sur. Auf meinem Schoß schlief die kleine Sara.

 

Die Winterferien, waren eine sehr schöne Zeit, die ich intensiv leben konnte!!! 


Abschiedsfeier

Vor diesem Tag hat uns allen gegraut. Ein paar Kinder haben schon ein paar Wochen vorher angefangen zu sagen "Quedate! No te vayas!" (Bleib doch! Geh nicht!). Irgendwann, und die Zeit scheint gerast zu sein, war der schlimmste Tag gekommen. Wir mussten Auf Wiedersehen sagen. Wir versuchten, das ganze so schön wie möglich zu gestalten. Wir kamen an dem Tag ganz früh um alles vorzubereiten. Die Stimmung war gedrückt. Die ersten Kinder kamen und im Herzen wussten sie schon, dass es heute so weit war. Als alle da waren, versuchten wir erstmal die Tatsache zu ignorieren und spielten viel. Nina und ich hatten überlegt, wie wir den Kindern etwas von uns da lassen könnten und so malten wir zusammen mit allen Kindern ein großes Wandgemälde. Es war ein großer Baum und die Blätter waren alle Hände. Es sollte für creciendo juntos (zusammen aufwachsen stehen). Und die Kinder immer an uns erinnern. Gemeinschaft und Zusammenhalt hatten wir versucht ihnen ein Jahr zu vermitteln, dass sie zusammen stark sind.

Wir hatten an dem Tag Torte gekauft und Tee gekocht und so ließen wir das gesunde Frühstück aus und machten uns an die Leckereien.

Die Zeit rannte und das wussten wir. Als alle gegessen hatten, riefen wir alle zusammen. Wir rissen uns stark zusammen, doch die Tränen flossen trotzdem, als wir uns bei dem Team und den Kindern bedankten. Wir schenkten ihnen, wie es die Tradition in HS ist, ein Plakat mit Bildern, welches sie aufhingen.

Anschließend sprach Delina, so gut sie konnte (da sie auch schon Tränen in den Augen hatte) und bedankte sich bei uns für unsere Geduld, Zeit, Engagement, Eifer, Bereitschaft und Freude an der Arbeit. Sara und Bryan (die kleinsten) überreichten uns ein Geschenk von allen, für jede von uns einen Lama-Pullover.

Alle blieben so lange es ging. Ich habe Kinder weinen gesehen, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie es wegen uns tun würden. Es wurde viel umarmt, viel geküsst und viel geweint. Und irgendwann mussten sie in die Schule und wir waren alleine. Wir bekamen von Lidia, noch Briefe überreicht, von jedem Kind. Wir blieben noch lange dort und verabschiedeten uns von den Räumlichkeiten, die nun nicht mehr unsere Arbeit waren. Ein Jahr war plötzlich vorbei…